Was ist Legasthenie
Überall wird immer geschrieben, dass Legasthenie eine Kinder Lese-Rechtschreibstörung (LRS) ist. Aber das finde ich nicht korrekt, weil es ja nicht nur Kinder betrifft. Es wächst mit dem Kind mit. Klar wird es als Kind als erstes diagnostiziert. Aber bei mir wurde es leider erst als Teenie / Erwachsene diagnostiziert. Es kann auch Dyslexie oder auch Legasthenie heissen. Mit dieser
„Störung", wie es ja leider genannt wird, hat man eine Lese- und Rechtschreib Schwäche. Die Fähigkeit zu Lesen und zu Schreiben ist einfach geschwächt.
Das bedeutet nicht, dass Legastheniker weniger intelligent sind. Sie können die gesprochene Sprache schwer in das geschriebene umsetzen und auch umgekehrt.
Symptome der Legasthenie
Albert Einstein, Leonardo da Vinci und Galileo Galilei hatten alle die (Leserecht-
schreibstörung LRS). Sie waren hochbegabt.
Das zeigt auch, dass man hochbe-gabt sein kann, obwohl man Legasthenie hat. Die Symptome sind bei jedem Legastheniker unterschiedlich:
Einerseits kann man auch nur eine
Leseschwäche haben ohne die Rechtschrei-
bung. Das geht auch umgekehrt und dann ist man dennoch Legastheniker.


SYMPTOME EINER LESESTÖRUNG
Legastheniker lesen sehr langsam und lesen die Wörter falsch. Es passiert oft, dass man ein Wort auslässt oder etwas
anderes einsetzt, wenn man im Satz das Wort nicht versteht. Sie verdrehen die Wörter und die Buchstaben, dass man sie nicht richtig versteht, so dass sie nachher nicht mal wissen, was sie ausgesprochen haben.
SYMPTOME EINER RECHTSCHREIBSTÖR
UNG
Legastheniker schreiben immer was sie hören genauso auf das Blatt, sie merken gar nicht, ob es falsch geschrieben ist oder richtig. Sie verwechseln deshalb immer die Buchstaben (b mit p, c mit k oder p mit q), oder sie lassen Buchstaben weg wie beispielsweise: „Warheit" ohne h oder vielleicht ohne „e" und nur mit einem h), oder fügen es in die falsche Reihenfolge ein.
Sie sehen auch nicht ob man es „Gross" oder klein schriebt. Wenn man einen Text liest, dann helfen sehr oft Bilder, damit man es sich besser vorstellen kann.
Aber es gibt auch Wörter zum Beispiel (konstruktiv) da kann man ja leider kein Bild dazu darstellen. Genau diese Wörter machen das Lesen und Verstehen sehr schwierig. Dann muss man fragen, was überhaupt konstruktiv heisst, wenn man das gar nicht weiss.
STRATEGIEN BEI LEGASTHENIE
Ich benutze immer ein Lineal, wenn ich einen Text lese, damit ich nicht verrutsche. Dadurch kann ich klarsehen, wo der Text anfängt und aufhört. Ich schreibe auch immer das was ich höre falsch, zum Beispiel bei „H" verstehe ich halt nicht „H" sondern „Ha" also lesen nach Gehör.
Wenn ich einen Satz gelesen habe, habe ich fast immer 20 Minuten gebraucht.

SONSTIGE ANZEICHEN
Legasthenie ist für Kinder und Jugendliche eine hohe Belastung. Weil sie bei Klassenarbeiten oder Prüfungen erst am Abend davor oder am selben Tag Lernen. Sie haben zu viel Druck von der Arbeit.
Auch wenn sie Fehler machen, ist das sehr belastend für die Psyche. Oft haben Legastheniker wenig Selbstbewusstsein und Angst vor der Schule. Das kann dann schwerwiegend für Prüfungen sein, weil sie dann regelrecht Panikattacken haben oder Bauchschmerzen. Aber es kann auch zu Depressionen führen.
LEGASTHENIE BEHANDLUNG
Wichtig bei der Behandlung der Legasthenie ist, dass die Eltern Geduld und Verständnis mit dem Kind haben müssen. Wenn es zu Hause und in der Schule ein Leistungsdruck gibt, kann es die Legasthenie noch verschlimmern. Wenn das Kind in der Schule damit gehänselt wird, oder die Lehrer einen hohen Anspruch haben, kann es zu Depressionen führen.
Das sollte man verhindern.
Durch einen Nachteilsausgleich (Legasthenie
- Erlass), werden die Schulischen Leistungen des Kindes dann anders bewertet. Den Nachteilsausgleich kann man in jedem Land beantragen, aber es muss von einem Arzt diagnostiziert werden.
LEGASTHENIE URSACHEN UND RISIKOFAKTOREN
Die Ursachen der Legasthenie ist leider noch nicht ganz geklärt. Aber man geht davon aus, dass es genetischer Herkunft ist.
Das kann man leider nicht ganz bestätigen. Wenn man Legasthenie hat ist es sehr wahrscheinlich, dass fast die ganze Familie damit zu kämpfen hat. Also ist es sehr wahrscheinlich, dass meine Kinder dann auch Legasthenie haben werden. Weltweit liegt die Legasthenie-Rate zwischen 3 - 20%. Die Angaben schwanken, da der Anteil der Legastheniker zwischen den Ländern variiert. (Quelle:
www.legasthenie-karriere.com/
Dyslexie (Sonderfall):
Dyslexie ist eine Lesestörung, die häufig bei Legasthenikern auftritt. Diese kann bei jedem
stärker oder schwächer sein. Typisch bei Dyslexie ist die verlangsamte Lesegeschwin-digkeit und das ist dann sehr ausgeprägt.
Oft
verstehen die Personen nicht, was sie gelesen haben oder verdrehen die Wörter.
MEINE GESCHICHTE MIT LEGASTHENIE

Wie bei mir Legasthenie ist:
Wenn ich ein Buch lese geht mir nach 2-3 Minuten schon die Puste aus und ich bin dann so erschöpft vom Lesen.
Es kommt mir vor, wie ich ein Marathon gelaufen wäre. Aber das witzige ist, dass wenn ich vorlese, passiert mir das nicht, aber dann weiß ich im Nachhinein nicht mehr was ich vorgelesen habe. Es ist wie aus meinem Kopf gelöscht. Was ich an meiner Legasthenie ganz schlimm
finde, ist, nichts merken zu können, wenn ich für ein Test lerne. Beispiel:
im Moment lernen wir für die schriftlichen Prüfungen, Herr M mein Lehrer, fragt mich etwas, was wir im ersten Lehrjahr gehabt haben. Ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern. Aber so normale alltägliche Sachen wie die Parkplatznummer merken oder wissen, wo genau das Auto steht kann ich mir gut merken. Meine Mutter ist manchmal sehr froh, wenn ich das noch weiss. Oder wenn ich für einen Test lernen muss, kann ich einen Tag vorher lernen, damit ich es im Kopf behalte sonst würde ich das einfach wieder vergessen. Klar ist Rechtschreibung auch ein Problem, aber ich sehe das einfach nicht, ob das jetzt richtig geschrieben ist oder nicht. Wenn die Lehrer sagen, wir machen Deutsch und reden von Adjektiv, Nomen oder Verben, dann weiß ich oft nicht mal was das genau ist. Es fühlt sich wirklich an, wie etwas in meinem Kopf fehlen würde. Bei Mathematik ist das Gleiche, wenn ich eine höhere Zahl als 1'000 sehe, weiß ich nicht wie man diese Zahl ausspricht. Wenn ich so eine hohe Zahl sehe, ist es für mich wie ein großes Fragezeichen in meinem Kopf. Ich kann mit diesen Zahlen einfach nichts anfangen. Im Unterricht höre ich immer zu, aber merken kann ich es mir nicht, ausser man hat ein Bild oder einen Gegenstand,
der das beschriebene darstellt. Dann kann ich es mir merken.
1. Klasse Illighausen
Dann ging ich in die 1. Klasse in Illighausen.
Ich freute mich neue Kinder kennenzulernen. Am Anfang war alles gut. Nach einem halben Jahr, merkte ich, dass meine Lehrerin, Frau W. , mich nicht versteht. Sie machte mich immer schlecht und unterstützte mich nie. Bei Hausaufgaben gab sie mir immer mehr als den anderen. Aber ich konnte das leider nicht selber ausführen, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht Lesen konnte. Die Texte habe ich nicht verstanden
oder Rechtschreibung war viel zu schwierig.
Ich kam jeden Tag weinend nach Hause. Ich fühlte mich von der Lehrerin gemobbt. Mein Leben mit Legasthenie
Aus ihrer Sicht waren die anderen Schüler
super toll. Ich fühlte mich nicht verstanden und verstand auch meine Fehler nicht, weil sie mich nur erniedrigt hat, wenn ich etwas nicht verstanden habe. So steht es in einem Bericht von Frau W. :
„Sina ist oft nicht bei der Sache, ihre Antworten passen nicht zu den an sie gerichteten Fragen. Jedoch scheint sie oft in ihre eigene Welt zurückgezogen. Auf Anforderungen im Rechnen und lesen reagiert sie mit Bauchweh." Quelle: Bericht Amt für Volksschule
Meine Mutter merkte schnell, dass zwischen der Lehrerin und mir etwas nicht stimmte. Sie fragte mich, was los war. Ich brach in Tranen aus und erzählte ihr alles. Sie war geschockt, was die Lehrerin mir angetan hatte. Dann erkundigte sich meine Mutter bei Frau W. . Sie hatte kein Verständnis. Dann musste ich nur noch ein halbes Jahr durchstehen. Im zweiten halben Jahr wurden verschieden Abklärungen gemacht. Unter anderem beim Schulpsychologischen Dienst in Kreuzlingen.
Nach den Abklärungen war klar, dass ich die Schule im Sommer wechseln musste, in die Sprachheilschule Märstetten.


SPRACHHEILSCHULE
MÄRSTETTEN
In Märstetten musste ich die 2. Einführungsklasse besuchen, da ich in Illighausen fast nichts gelernt hatte. Da hatte ich endlich Unterstützung von den Lehrern und ich hatte auch regelmässig Logopädie.
Logopädie ist: Logopädie ist die medizinische Fachdisziplin, die Sprach-, Sprech- Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung zum Gegenstand hat. Quelle: logopaedie-augustdort.de
Bei der Logopädin habe ich gelernt was Sprache ist. Das half mir sehr, weil ich immer die Wörter falsch ausgesprochen habe oder einfach das a e i o u konnte ich nie richtig aussprechen. Dort lernte ich auch einen Satz laut vorzulesen. Was für mich ein Problem war.
In Sprachheilschulen hat es immer viel mehr Jungs (Knaben gibt es viel mehr als Mädchen, die Legastheniker sind) Es hatte pro Klasse ein Mädchen und 6 - 8 Knaben. Die wenigen Mädchen in der ganzen Schule fand ich in Anführungszeichen echt „schrecklich". Ich verstand mich mit
denen auch nicht so. Nach 2 Jahren in der Sprachheilschule Märstetten kam ich in die Sprachheilschule Romanshorn in die 3.
Klasse. In jeder Schule, in der ich war, fand ich nie so richtig Anschluss zu anderen Schülern. In den Sprachheil-schulen war es extrem. Bei dieser Schulart wird man sprachlich gefördert, aber das Problem war, dass ich in Mathe dieselben Defizite hatte, wie in der Sprache.
Meine Lehrerin in Romanshorn hat sich sehr für mich eingesetzt und viel mit mir Mathematik gelernt. Aber leider mit wenig Erfolg. Wie ich heute weiss, bin ich nicht nur Legasthenikerin, sondern habe auch eine Dyskalkulie. Diese wurde im Herbst 2021 diagnostiziert. Das wird aber nicht weiter abgeklärt, da man für thematik genügend Hilfsmittel hat.
(Taschenrechner, Smartphone, Apps).

Sprachheilschule Romanshorn
In der Schule in Romanshorn bekam ich eine neue Logopädin. Ich mochte sie nicht, weil sie immer sehr streng mit mir war.
Ihre Worte auf dem Papier sind: ",Die Probleme der mündlichen Sprache und des Sprachverständnisses wirken sich negativ auf den Erwerb der Schriftsprache aus. Langsam gelingt es die Silben Synthese aber die Bedeutung des Erlesenen ist nicht vorhanden. Die Laut-Buchstabenzuordnung ist sehr unsicher." Quelle: Berichte Amt für Volksschule. Mein Leben mit Legasthenie Ich ging wirklich nicht gerne zu ihr. Aus diesem Grund hatte ich keine Motivation bei ihr. Ich wollte auch nie mitmachen bei Sachen, die um die Sprache gingen.
Dann bekam ich einen Psychologen, Herr S. Ich hatte da auch kein Bock. weil ich schon immer das Problem hatte neue Leute kennenzulernen, weil ich Angst habe, dass sie mich nicht mögen.
Bei Herrn S hatte ich nur gespielt oder gemalt, weil ich nicht über die Probleme von früher reden wollte. Was sind das wohl für Probleme? Im Nachhinein wurde mir erklärt, dass ich wegen der Mobbing Geschichte von Frau W bei Herr S war. Damit ich diese abschließen konnte. Ich wusste nie, dass es um das ging. Für mich war das eigentlich schon immer abgeschlossen.
Eigentlich war die Sprachheilschule nicht schlimm, aber mich stört etwas dort. Man muss dort jeden Mittag gemeinsam essen. Es gab jeden Tag etwas anderes. Wenn man etwas nicht kannte, musste man es probieren. Das verstehe ich, aber jedes Mal wenn es Fenchel gab und ich wusste ja, dass ich das schon probiert hatte, und auch die Lehrperson an dem Tisch wusste es. Trotzdem musste ich es jedes Mal probieren. Ich wurde zum Essen gezwungen. Es gab auch Kinder die den ganzen Tag dort saßen und weinten, weil sie probieren mussten. Also Entschuldigung, aber das verstehe ich bis heute nicht. Ich finde das ist sehr abwertend. Die Eltern schicken ihre Kinder dorthin, damit sie sicher im Umgang mit der Sprache sind und auch etwas lernen. Das ist einfach Quälerei. Naja sonst war die Schulzeit ganz ok, bis jetzt. In der Schule lernte ich extrem gut sprechen und auch lesen und fand auch ein / zwei Freunde.

Rückblick Sprachheilschule
Romanshorn
Nach vier Jahren Sprachheilschule
Romanshorn kam ich endlich in eine normale
Oberstufe, in die Sekundarschule Alterswilen. Es ist eine Mosaikschule. Eine Mosaikschule ist eine Schule, die ein altersdurchmischtes Lernen hat. Wir hatten 6 Klassen und in diesen Klassen waren Schüler von der 1. bis zur 3. Klasse.
Auch die Niveaus sind durchmischt. Wir hatten in unserer Klasse die Niveaus g, m und e. Die Schüler arbeiten in ihrem Niveau sehr selbständig in ihrem Tempo.
Die Lernziele werden am Computer vom Lehrer gesetzt, die eingehalten werden mussten, ansonsten gab es Strafaufgaben.
Für meine Unterstützung hatte ich eine personliche Heilpadagogin an meiner Seite.
Am ersten Schultag war ich sehr überrascht, dass überall Mädchen waren. Ich kannte das ja nicht von den Sprachheilschulen. Ich fand das toll.
Ich sah auch meine Freundinnen wieder, mit denen ich in der 1. Klasse in Illighausen war. Ich bin auch immer noch ein schüchterner Mensch und gehe nicht gerne auf Menschen zu. Dadurch wurde ich schnell ausgegrenzt, was auch das Problem war, dass jeder immer gemerkt hat, dass ich schwach in der Schule war. Ich arbeitete nie in den Gruppen, weil ich bei der Heilpädagogin war. Sie heisst Frau E. Bei ihr habe ich den Stoff der 5. Klasse nachgeholt. Meine Schulkollegen hatten da schon Algebra und schwerere Aufgaben gemacht. Klar hatten die Schüler im gleichen Alter auch Chemie und Englisch, was ich hatte. Wir hatten in jeder Klasse eine Lerngruppe und es gab auch Lerngruppen-leiter. Ich war zu diesem Zeitpunkt in der ersten Sekundarschule. Bei diesen Lerngruppen mussten wir immer Vorträge machen, zu Themen, die der Lehrer dann bestimmt hatte.
Mobbing
Ich bin sehr schüchtern, aber jede Präsentation war tür mich eine Qual. Ich fing an zu stottern. Mein Schweiß tropfte von meinem Gesicht und die 3. Sek-Schüler lachten mich ständig aus und machten mich auch fertig, weil ich es nicht besser konnte. So wurde mein Selbstbewusstsein sehr geschwächt. Es gab immer Situationen, wo mich die 3. Sek-Schüler erniedrigten. Sie belächelten nicht nur meine Unfähigkeit, sondern machten sich auch über meine roten Haare lustig. Während dieser Zeit hatte ich niemanden, mit dem ich darüber hätte reden können.
Einer meiner Ex-Freundinnen wurde über ihr Aussehen gemobbt, vor allem über ihr Gewicht. Dadurch fing sie an Sport zu machen und nahm extrem ab. Als sie dann auf einmal dünn und hübsch war wurde sie akzeptiert. In welcher Welt leben wir? Ich finde es schlimm, dass man sich wegen so etwas verändern muss und erst dann Anerkennung bekommt. Aber sie war auch nicht glücklicher.
Die Sticheleien hatten immer mit der Schule zu tun, um meine Aussprache oder wieso ich keine Präsentationen mehr
gemacht habe. Ich kann es schwer beschreiben, wie sie mich genau gemobbt haben, weil ich vieles verdrängt habe und dadurch ist es Gott sei Dank auch verschwunden.

Psychologenwechsel
In der Sek musste ich den Psychologen wechseln, weil Herr S ein Kinderpsychologe ist. Nach der Sekundarschule war ich eine Jugendliche. Dann haben wir ein Jahr lang einen Psychiater gesucht. Auf einmal fand meine Mutter Frau K in Kreuzlingen. Sie meldet mich bei ihr an. Am Anfang hatte ich Freude, dass ich endlich zu einer Frau als Psychologin durfte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass eine Frau mich besser verstehen würde. Aber da habe ich mich geirrt. Das Problem bei Frau K war, dass sie mich ausquetschte, sodass ich immer weinen musste. Zur Aufklarung, ich meine da-mit, dass sie einfach alles was mich von früher belastet hat, so lang aus mir her-ausquetschte, bis ich weinen musste. Das war sehr unangenehm für mich. Auf diese Weise verarbeite ich nicht gerne meine
„Probleme“. Sie war zu mir so frech und respektlos. Weil sie das jedes Mal gemacht hat, habe ich das meiner Mutter erzählt. Meine Mutter hat es von Anfang an bemerkt.
Sie fand das auch nicht gut, wie sie mich behandelte. Als wir uns beschweren wollten, hatten wir plötzlich keinen Ansprechpartner mehr, da dieser plötzlich verstorben war. Also im Endeffekt konnten wir uns nie beschweren. Als dann der Chef verstarb, hatte ich auch keine Therapie mehr, weil sie ohne ihn nicht arbeiten konnte. Dann musste ich nie mehr zu ihr.
Nachher hatte ich keine Therapie mehr und wir fanden auch niemanden.
Sekundarstufe Alterswilen
Dann kam ich in die 3. Sekundarschule. Ich freute mich so sehr, weil die bösen Jungs die mich runtergemacht hatten, weg waren. Das letzte Jahr war das Beste meiner ganzen Schulllaufbahn. Als die 3. Sekundarschule zu Ende ging, haben wir auch eine Abschlussarbeit gemacht. Es war nicht ganz das gleiche wie die VA aber sehr ähnlich. Dort habe ich das Thema Fotografieren über Graffiti gewählt. Bereits zu diesem Zeitpunkt merkte ich, dass das Schreiben etwas ist, das ich sehr mag.
Ausbildung PRA Brüggli
Für meine Unterstützung hatte ich Praktische Ausbildung, wo man auf das Praktische schaut und eher weniger auf die Schule. Die Schule ist intern im Brüggli. Mein IV Berater Herr B, hat gesagt, dass ich schulisch zu schwach sei. Aus diesem Grund würde ich eine EBA Lehre nicht schaffen. Deshalb musste ich eine PRA Ausbildung anfangen, die ich nie wollte.
Naja, dann habe ich dieses Jahr PRA gemacht. Ich habe mich angestrengt und auch super Noten gemacht. Das witzige in dieser internen Schule im Brüggli war, dass man dort einfach noch Schulsachen der 6. Klasse machte. Nach einem Jahr. hatte ich endlich Herr B umstimmen können, dass ich eine EBA Lehre machen darf.

EBA-Lehre Brüggli
Dann ging ich die EBA Lehre als Restaurationsangestellte im Brüggli an. Ich besuchte die Berufsschule in Weinfelden. Ich lernte neue Lehrer und Schüler kennen. Am Anfang ist jeder mal schüchtern, so wie ich. In der Schule merkte ich schnell, dass es schon schwieriger ist als in der Sekundarschule. Fachkunde war für mich schon viel einfacher als ABU. Im ABU-Unterricht hatten wir immer Deutsch-Aufgaben über Textverständnis und auch Rechtschreibung etc. Da merkte ich schon wieder, dass ich einfach anders als die anderen bin. Hört sich sehr krass an, aber ich war die schwächste in der Klasse. Wir hatten einen Test über ein Textverständnis. Da ging es um einen Sportwagen und ein Velo etc. dann hat man den Text und ein paar Fragen, die man beantworten musste. Das Problem bei mir als Legasthenikerin ist, dass wenn man den Text, den man liest nicht merken kann. Aus diesem Grund konnte ich die Fragen nicht beantworten. Das fand ich schade, ich gab alles aber war nicht erfolgreich. Wenn man es mir vorgelesen hätte, hätte ich die Fragen zu 100 % besser beantwortet, als wenn ich es selber lesen musste.
EIGENINITIATIVE
Nach einem Jahr lehre fand ich heraus, dass es in der Lehre Nachteilsausgleich gibt. Das fand ich spitze, denn dann hätte ich mehr Zeit bei den schriftlichen Aufgaben. Ich brauche sehr viel Zeit, um einen Text zu lesen und zu verstehen. Ein Nachteilsausgleich würde meine Abschlussprüfung erleichtern. Dann brauchte ich nur noch einen Beweis, den ich dann einsenden könnte. Zu diesem Zeitpunkt kam mir in den Sinn, dass jeder schon immer gesagt hat, dass ich vielleicht Legasthenie habe. Allerdings niemand hat es genauer untersucht. Dann habe ich mir Gedanken gemacht, weil ich schon immer für mich einen Beweis haben wollte, ob ich Legasthenie habe oder nicht. Es soll einfach für mich eine Bestätigung sein und nicht mehr. Dann habe ich recherchiert und meldete mich in Münsterlingen zu einem Test an. Das war in den Sommerferien 2021. Auf eine Antwort habe ich 3 Monate gewartet. Endlich hatte ich einen Termin. Am 23.11.21 ging ich dort hin. Bei diesem Untersuch ging es um Textverständnis, Sachen zu merken. Es gab auch ein bisschen Rechenaufgaben. Aber die Psychologin hat mir auch einfach normale Fragen gestellt, wie; wer die Mona Lisa gemalt hat. Sachliche Fragen. Aber das Problem war, dass ich es in dem Moment vergessen hatte.
Das war mir so peinlich, weil ich früher in der Sekundarschule über die Mona Lisa schreiben musste. Es sollte 3 Stunden gehen aber wir brauchten nur 2 Stunden. Dann ging ich wieder nach Hause und wir vereinbarten einen nächsten Termin, wo ich dann das Ergebnis bekam.
Am 7.12.21 gingen meine Mutter und ich zum Termin und bekamen das Ergebnis, dass ich Legasthenie und eine Dyskalkulie habe. Naja, für mich war das nicht überraschend, weil ich es schon immer selber wusste, dass ich Legasthenie hatte. Ich war einfach nur erleichtert.
Nach dem Gespräch bin ich dann zu meinem Fachkunde Lehrer, Herr M gegangen. Er zeigte mir das Blatt wo man sich für den Nachteilsausgleich anmelden kann. Diese Anmeldung hätte ich bis Ende 1. Lehrjahr machen müssen. Das hatte mir vorher niemand gesagt. Ich war geschockt. Nun kann ich mich nicht mehr anmelden. Wenn ich früher darauf hingewiesen worden wäre, könnte ich jetzt davon profitieren. Das ärgert mich sehr. Meine Mutter rief beim Kanton an
Die Frau am Telefon sagte einfach: „Wenn sie die Lehre nicht schaffen würde kann sie das Jahr wiederholen". Ich finde das einfach respektlos, ich will nicht nochmals ein Jahr wiederholen. Für mich ist das einfach keine Option. Dann würde ich lieber eine andere Lehre anfangen. Nach dieser Enttäuschung hat schon ein neues Jahr begonnen. Das Jahr 2022. Am 17.3.22 bekamen wir die Speise- und Getränke-Karte für die QV.
Das war viel zum Lernen. Ich hoffe für die Zukunft, dass ich das alles in den Kopt bekomme und eine gute QV ab-schliessen werde.
FORTSETZUNG FOLGT...
Das was ihr hier alles gelesen habt habe ich für die schule Als Abschlussarbeit geschrieben das nennt man auch VA. Ich möchte der Welt zeigen das so eine Legasthenie oder eine Diskalkulie nichts schlimmes ist oder egal was du für eine Schwäche hast oder Krankheit steh dazu und
sei stolz darüber. Ich hotte es war eine gute Erklärung und das es beim lesen spass gemacht hat. Fortsetzung ist auf der Seite Leben als Erwachsene. Lies dort weiter...
